LL: Hertha 03 – SSC Teutonia 1:7 (0:2)

Puh, das ging mal ganz schwer in die Hose. Diesmal war das Minusaufgebot (Bust und Hanschke sagten kurzfristig ab) von H03 nicht in der Lage, die personellen Mängel zu kompensieren. Der bis dahin auffällige Meissner meldete sich nach rund 15 Minuten auch noch verletzt ab, was sich ganz erheblich auf die Qualität des H03-Spiels auswirkte, zumal der nachnominierte Schell mit den Aktionen des Aufstiegsaspiranten deutlich überfordert war. Werner eröffnete den Torreigen in der 10. Minute, als er erst Kuntzsch und dann den an diesem Tag auch nicht gerade frischesten Risopp (Kapselverletzung Mittelfinger, Knieprobleme) mit sanften Schuss ins lange Eck dupierte. Schadow erhöhte fünf Minuten später aus gleicher Position mit sattem Schuss ins lange Eck, als die H03-Abwehr gerade überhaupt keinen Überblick hatte. H03 spielte zu diesem Zeitpunkt noch recht ordentlich mit und hatte durch Kuntzsch einige gute Chancen. Seine Distanzschüsse verfehlten das Ziel jedoch knapp. Der SSC machte das vor dem Tor grundsätzlich besser, war aber auch immer wieder auf Fehler der 03er angewiesen. Risopp hielt in dieser Phase noch das eigene Team im Rennen. Ullrich und Paulsen bemühten sich, den Abstand zwischen der Sturmspitze Ouannas und der Abwehr nicht zu groß werden zu lassen. So ging es gegen den kombinationssicheren Gegner mit einem erträglichen 0:2 in die Pause. In der Halbzeit wurden die unterschiedlichen Spielphilosophien deutlich. Die Befürworter der Defensivvariante verloren. Also wurde zum eigenen Verderben weiter munter nach vorn gespielt. Das spielte den SSCer in die Karten, die nur auf die Fehler im Spielaufbau der Herthaner warten mussten und mit recht wenig Aufwand noch fünf Tore erzielen konnten. Dem 0:3 ging ein schwerer Fehler von Kuntzsch voraus, den Werner ausnutzen konnte (35.). Nur drei Minuten später klingelte es schon wieder im H03-Kasten. Torschütze wieder Werner oder war es mehr ein Eigentor – egal. Dann durfte Verteidiger Lefevre einnetzen (39., 45.) H03 war völlig paralysiert. Es gelang so gut wie gar nichts mehr. Dann wurde Ouannas im Strafraum von den Beinen geholt. Ullrich verwandelte sicher ins untere linke Eck (48.). Den Schlusspunkt setzte dann in der 50. Minute wiederum Schadow. Inzwischen hatte auch Risopp keine Lust mehr, sich nach jedem Ball zu werfen. Das dann in den letzten zehn Minuten kein Tor mehr fiel, war den Teutonen zu verdanken, die einen Gang zurückschalteten. Es war eine derbe Klatsche für das absolute Restaufgebot von H03, dass sich im Anschluss in der Kabine auch noch verbal zerlegte. Jetzt heisst es, schnell wieder den Kopf hoch zu bekommen und darauf zu hoffen, dass sich das Lazarett bis zum nächsten Spiel lichtet.
H03: Risopp – Paulsen, Kuntzsch, Kerner – Ullrich (1), Meissner – Ouannas (Schell)

Hinterlasse einen Kommentar