BL: FC Augsburg – Hertha BSC 3:4 (1:0)

Kalou setzt dem Wahnsinn die Krone auf – In einem Spiel, in dem es eigentlich um nichts mehr ging, haben sich der FC Augsburg und Hertha BSC einen wahren Schlagabtausch geliefert – mit dem besseren Ende für die Gäste. Die Hauptstädter setzten sich in einer vor allem in Durchgang zwei äußerst unterhaltsamen Partie mit 4:3 durch. Die Entscheidung besorgte Kalou in der dritten Minute der Nachspielzeit. Augsburgs Coach Martin Schmidt wechselte im Vergleich zum 0:0 auf Schalke auf vier Positionen: Khedira fiel aus, zudem mussten Stafylidis, Gregoritsch und Schieber auf der Bank Platz nehmen. Oxford, Moravek, Richter und Teigl durften von Beginn an ran. Herthas Trainer Pal Dardai brachte nach dem 3:1 gegen Stuttgart drei neue Akteure: Torhüter Kraft, Klünter und Grujic starteten anstelle von Leckie (Bänderverletzung im linken Sprunggelenk), Mittelstädt (Bank) und Jarstein (Knie-OP). Der FC Augsburg startete motiviert in das letzte Heimspiel der Spielzeit. Die Fuggerstädter wirkten spritziger als Berlin und suchten direkt den Weg in die Spitze. Ein erster Versuch von Teigl landete auch im Tor, da sich der Österreicher allerdings im Abseits befunden hatte, zählte der Treffer nicht (3.). In den Anfangsminuten lief die Partie auffallend körperlos ab – Zweikämpfe waren zunächst Mangelware. Dementsprechend unbedrängt nahm Augsburgs Hahn in der zehnten Minute ein Zuspiel von Moravek an und schoss durch die Beine von Lustenberger zum nicht unverdienten 1:0 ein. Die Hertha tat sich auch weiterhin schwer: Bis zum letzten Drittel spielten es die Gäste zwar teils ansehnlich, dann aber fehlte es an Durchschlagskraft. Rekik probierte es aus der Distanz (18.), Lazaro wurde von Oxford an der Strafraumlinie geblockt (22.). Mit zunehmender Spielzeit zog sich Augsburg immer weiter zurück und verlegte sich auf Konter. In Durchgang eins hatte der FCA einen solchen aber nicht mehr – stattdessen näherte sich Berlin immer mehr an, zeigte sich in Person von Duda (36.), Klünter (38.), Dkjelbred (40.) und Grujic (44.) jedoch weiterhin zu ungefährlich. Hatten beide Teams vor der Pause noch mit Highlights gegeizt, ließen sie es nach dem Seitenwechsel richtig krachen: Nach einem Gregoritsch-Stellungsfehler musste der aufgerückte Plattenhardt nur noch den Fuß hinhalten und bugsierte eine Duda-Flanke volley in die Maschen (47.). Lange durfte sich Berlin aber nicht über das 1:1 freuen, denn nur zwei Minuten später konnte Rekik Teigl im Strafraum nur mit einem Foul stoppen – Referee Guido Winkmann deutete direkt auf den Punkt. Gregoritsch übernahm die Verantwortung, wurde dieser gerecht und stellte auf 2:1 (50.). Fortan spielte nur noch Berlin: Die Hauptstädter drängten auf den Ausgleich, ließen in Person von Grujic (57.) und Duda (59./61.) zunächst aber noch die nötige Präzision vermissen. Besser machte es Erstgenannter in der 66. Minute, als er eine Lazaro-Ecke aus neun Metern ins Augsburger Gehäuse wuchtete – 2:2. Aber auch auf diesen Treffer hatte der FCA die passende Antwort parat: Von Richter schon in die Tiefe geschickt, tauchte Gregoritsch frei vor Kraft auf, behielt die Nerven und brachte seine Farben zum dritten Mal an diesem Nachmittag in Front (70.). Dass es in der zweiten Hälfte kaum eine Verschnaufpause gab, zeigte auch die 75. Minute: Nach einer Flanke von Lazaro stieg Routinier Kalou hoch und markierte mit dem Kopf sein siebtes Saisontor. Diesmal legte Augsburg kein schnelles Tor nach – stattdessen hatte Berlin in Person des eingewechselten Selke beste Chancen, die Partie noch für sich zu entscheiden, doch der 24-Jährige scheiterte zweimal freistehend mit dem Kopf (83./88.). Dem Wahnsinn die Krone setzte in der Nachspielzeit Kalou auf: Nachdem Oxford Köpke im Strafraum zu Fall gebracht hatte, zeigte sich der Ivorer vom Punkt eiskalt und drehte in der dritten Minute der Nachspielzeit die Partie – 4:3 für Berlin. Darauf hatte Augsburg keine Antwort mehr, denn kurz darauf war Schluss. Augsburg gastiert am Samstag (15.30 Uhr) in Wolfsburg. Für Hertha geht es gleichzeitig gegen Leverkusen weiter.


HBSC: Kraft – KlünterLustenbergerRekikPlattenhardt – SkjelbredGrujic – Lazaro, Duda, Kalou Ibisevic
Einwechslungen:
67. Dilrosun für Klünter
82. Selke für Ibisevic
87. Köpke für Duda
Reservebank: Smarsch (Tor)MittelstädtPekarikTorunarigha


Tore: 1:0 Hahn (10., Rechtsschuss, Moravek) 1:1 Plattenhardt (47., Linksschuss, Duda) 2:1 Gregoritsch (50., Foulelfmeter, Linksschuss, Teigl) 2:2 Grujic (66., Kopfball, Lazaro) 3:2 Gregoritsch (70., Linksschuss, M. Richter) 3:3 Kalou (75., Kopfball, Lazaro) 3:4 Kalou (90. + 3, Foulelfmeter, Rechtsschuss, Köpke)


Zuschauer: 29.307  Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken) beim Elfer für Hertha mit einer mutigen Entscheidung. Das hätten nicht alle so gesehen.

 

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